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Der Kontrabass

Unter der Regie von Erhard Preuk schlüpft Hagen Möckel in die Rolle des gescheiterten Musikers in dem Stück von Patrick Süskind „Der Kontrabass“.

So erleben Sie den tristen Nachmittag eines Mannes, allein in seinem schallisolierten Zimmer mit ein paar Bier und einem Kontrabass. Der namenlose Antiheld, im Orchester der Staatsoper verbeamtet auf Lebenszeit, scheinbar dazu verflucht, mit diesem größten aller Streichinstrumente zu leben und zu arbeiten, begegnet seiner Einsamkeit und sucht nun die Schuld seines Scheiterns bei diesem ach so sperrigen und doch unverzichtbarsten aller Orchesterinstrumente, dem Kontrabass. Normalerweise gehen Kontrabässe im Orchester unter, es gibt keine Soloparts, allenfalls Duett.

Im Leben eines Kontrabassisten ist das Instrument Freund wie Feind und irgendwie auch Verhinderer eines eigenbestimmten Weges.  Die Komödie des biederen Orchesterbeamten entpuppt sich im Verlauf des unterhaltsam sarkastischen Vortrages über die völlig unterschätzte Bedeutung des Instrumentes als der Blues eines zu kurz Gekommenen. Sein wortreicher Schrei nach Anerkennung und Liebe verdichtet sich schließlich zur Vision der Eroberung der unerwidert chancenlosen Liebe zur Sopranistin Sarah aus dem Orchestergraben heraus. Dabei entpuppt sich der Musiker immer mehr als einsamer und introvertierter Stubenhocker, der sein Instrument und seinen Beruf zutiefst hasst. Aber am Ende, wenn er sich vorgenommen hat, sein Leben zu verändern, verabschiedet er sich – und geht zu seinem Dienst in den Orchestergraben.

Patrick Süskind zeichnet in diesem Bühnenstück kurzweilig und einfühlsam ein humoristisches Porträt eines Außenseiters. Ein Meisterwerk voller Emotionen, Musikalität und Esprit! Süskind hat seinen „Kontrabass” eine Komödie genannt. Wie bei allen guten Komödien ist es noch ein bisschen mehr: in diesem Fall ein Blick in die Abgründe deutscher Seele… „Können Sie mir sagen, wieso ein Mann Mitte Dreißig, nämlich ich, mit einem Instrument zusammenlebt, das ihn permanent nur behindert?! Menschlich, gesellschaftlich, verkehrstechnisch, sexuell und musikalisch nur behindert?!”

Der Kontrabass war lange Zeit das meistgespielte Stück an deutschen Bühnen. Es ist der tragisch-komische Monolog eines Musikers. Eine ebenso tiefsinnige wie humorige Betrachtung über die Höhen und Tiefen der menschlichen Seele, bei der der Autor sein ganzes Können zeigt. Genauso übrigens wie der Schauspieler.

Ein-Mann-Stücke gehören zu den größten künstlerischen Herausforderungen des Metiers.

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