Information
German
Nach einer Idee von Janek Liebetruth und Sören Hornung
Die Aufführungsrechte liegen bei henschelSCHAUSPIEL
Janek Liebetruth (Regie)
Lena Fritschle (Dramaturgie)
Hannes Hartmann (Bühne)
Leah Lichtwitz (Kostüme)
Lucian Patermann (Video)
Yi Zhao (Licht Design)
Gina Wannenwetsch (Regieassistenz)
Jiaying Zhang (Ausstattungsassistenz)
Vi-Hsuan Ma (Ausstattungshospitanz)
BESETZUNG
Beate Fischer (Ines)
Thea Rasche (Lisa)
Martin Molitor (Klaus)
Jan Jaroszek (Stefan)
INHALT
Eine Familie im Grenzbereich. In der Nähe des ehemaligen Grenzstreifen lebt die vormals glühende Kommunistin Ines mit ihrem Mann, dem ehemaligen Grenzer Klaus, in Sorge, bei Elend. Alljährlich zum Geburtstag der Mutter, kehrt auch der Nachwuchs heim - Tochter Lisa sieht keinen Sinn im kapitalistischen Lebensentwurf und sehnt sich nach einer Alternative.
Sohn Stefan hat sich als aufstrebender Polizist dem Staatsdienst verschrieben und wartet geduldig auf die in Aussicht gestellte Beförderung. Alle vier begießen immer wieder aufs Neue Ines Ehrentag, die inzwischen erwachsenen Geschwister necken sich bis zum Streit, die Eltern rollen liebevoll die Augen ob der altbekannten Marotten des anderen, so war es schon immer, so wird es bleiben - wie in jeder guten Familie. Doch als die Kinder plötzlich anfangen, Fragen zur längst Geschichte scheinenden Zeit vor der Wiedervereinigung zu stellen, gerät die heile Welt der familiären Harmonie mit einem Mal an ihre Grenzen
Eine Uraufführung für die Waldbühne - anlässlich seines fünfjährigen Bestehens eröffnet das THEATERNATUR im Sommer 2019 mit einer Premiere im doppelten Sinne. Erstmals kommt ein, eigens für das Festival entstandenes Auftragswerk zur Aufführung. Inspiriert durch die Kurzgeschichte DIE LEGENDE VOM KATZENMANN des Historikers Michael Dullau begab sich Autor Sören Hornung gemeinsam mit dem Regieteam auf eine Spurensuche entlang der ehemaligen Grenzlinie, studierte Karten über deren damaligen Verlauf, nahm Akteneinsicht zu geglückten und verhinderten Fluchtversuchen in der Benneckensteiner Umgebung, recherchierte Aufbau wie Mechaniken der Grenzanlagen und suchte nach Möglichkeiten, als 1989 in der DDR geborenes, letztendlich jedoch im wiedervereinigten Deutschland aufgewachsenes Individuum, soziale Mechanismen innerhalb eines längst vergangen scheinenden, doch bis heute prägenden politischen Systems nachzuvollziehen.
In zahlreichen Entwicklungsschritten entstand so die Geschichte einer Familie, welche stellvertretend jene unterschiedlichen Perspektiven und Erfahrungsstände aufeinandertreffen lässt, die sich im Miteinander der Generationen im Heute begegnen.
FINANZIERUNG
Gefördert durch das Land Sachsen-Anhalt, Lotto-Toto Sachsen-Anhalt, die Kunststiftung des Landes Sachsen-Anhalt und der Bundesstiftung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur.