Die Legende von Sorge und Elend (UA)

von Sören Hornung

Die Legende von Sorge und Elend
Lizensiert unter Alle Rechte vorbehalten von Frank Drechsler

Nach einer Idee von Janek Liebetruth und Sören Hornung

Die Aufführungsrechte liegen bei henschelSCHAUSPIEL

Janek Liebetruth (Regie)

Lena Fritschle (Dramaturgie)

Hannes Hartmann (Bühne)

Leah Lichtwitz (Kostüme)

Lucian Patermann (Video)

Yi Zhao (Licht Design)

Gina Wannenwetsch (Regieassistenz)

Jiaying Zhang (Ausstattungsassistenz)

Vi-Hsuan Ma (Ausstattungshospitanz)

BESETZUNG

Beate Fischer (Ines)

Thea Rasche (Lisa)

Martin Molitor (Klaus)

Jan Jaroszek (Stefan)

INHALT

Eine Familie im Grenzbereich. In der Nähe des ehemaligen Grenzstreifen lebt die vormals glühende Kommunistin Ines mit ihrem Mann, dem ehemaligen Grenzer Klaus, in Sorge, bei Elend. Alljährlich zum Geburtstag der Mutter, kehrt auch der Nachwuchs heim - Tochter Lisa sieht keinen Sinn im kapitalistischen Lebensentwurf und sehnt sich nach einer Alternative.

Sohn Stefan hat sich als aufstrebender Polizist dem Staatsdienst verschrieben und wartet geduldig auf die in Aussicht gestellte Beförderung. Alle vier begießen immer wieder aufs Neue Ines Ehrentag, die inzwischen erwachsenen Geschwister necken sich bis zum Streit, die Eltern rollen liebevoll die Augen ob der altbekannten Marotten des anderen, so war es schon immer, so wird es bleiben - wie in jeder guten Familie. Doch als die Kinder plötzlich anfangen, Fragen zur längst Geschichte scheinenden Zeit vor der Wiedervereinigung zu stellen, gerät die heile Welt der familiären Harmonie mit einem Mal an ihre Grenzen

Eine Uraufführung für die Waldbühne - anlässlich seines fünfjährigen Bestehens eröffnet das THEATERNATUR im Sommer 2019 mit einer Premiere im doppelten Sinne. Erstmals kommt ein, eigens für das Festival entstandenes Auftragswerk zur Aufführung. Inspiriert durch die Kurzgeschichte DIE LEGENDE VOM KATZENMANN des Historikers Michael Dullau begab sich Autor Sören Hornung gemeinsam mit dem Regieteam auf eine Spurensuche entlang der ehemaligen Grenzlinie, studierte Karten über deren damaligen Verlauf, nahm Akteneinsicht zu geglückten und verhinderten Fluchtversuchen in der Benneckensteiner Umgebung, recherchierte Aufbau wie Mechaniken der Grenzanlagen und suchte nach Möglichkeiten, als 1989 in der DDR geborenes, letztendlich jedoch im wiedervereinigten Deutschland aufgewachsenes Individuum, soziale Mechanismen innerhalb eines längst vergangen scheinenden, doch bis heute prägenden politischen Systems nachzuvollziehen.

In zahlreichen Entwicklungsschritten entstand so die Geschichte einer Familie, welche stellvertretend jene unterschiedlichen Perspektiven und Erfahrungsstände aufeinandertreffen lässt, die sich im Miteinander der Generationen im Heute begegnen.

FINANZIERUNG

Gefördert durch das Land Sachsen-Anhalt, Lotto-Toto Sachsen-Anhalt, die Kunststiftung des Landes Sachsen-Anhalt und der Bundesstiftung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur.

Sprechtheater
Aufführung
Festival
Erwachsene
Jugendliche

Information

Status
Archiv
von
Janek Liebetruth
Sören Hornung
Dauer
1 Stunde 45 Minuten
Mindestalter
ab12 Jahre
Veranstaltungssprache

Deutsch

Premiere
9 August 2019

Sören Hornung zieht uns mit seinem Text sehr geschickt und spannungsintensiv hinein in diese alte Geschichte. Die zunächst plakativ angelegt scheinenden vier Charaktere gewinnen dabei immer mehr an Profil. Da entsteht aus der kleinsten Zelle der Gesellschaft heraus sozusagen ein gesellschaftliches Panorama über viele Jahre: Grenzregime, Todesschüsse, Mauerfall und der Reset in der neuen, aber auch nicht perfekten Welt. Geschickt geht die Erzählung über die immer wieder neuen Geburtstage der Mutti voran in Richtung Abgrund, der aber eigentlich in der Vergangenheit liegt. Hier kommt dann der Punkt, wo ich zum Plot nichts mehr sagen möchte. Diese Spannung, die dem Stück innewohnt, die will ich hier niemanden kaputtmachen. (...)
Dass das dunkle Geheimnis der Familie gelüftet wird, ist klar. Und des Rätsels Lösung ist am Ende auch keine wirklich überraschende.
Aber auf dem Lösungsweg dahin, sage ich mal, hat Sören Hornung eine bei aller Drastik sehr verständnisvolle, empathische Geschichte geschrieben, die viel über das erzählt, was uns Deutsche, die wir heute so zwischen Anfang 30 bis Mitte 70 sind, auch 30 Jahre nach der Friedlichen Revolution wohl noch lange beschäftigen wird. Und das Ganze dann in Szene gesetzt von einer Generation junger Theatermacher auf der Waldbühnen Benneckenstein, das ist, da wiederhole ich mich gerne: Theater von Relevanz.

Wolfgang Schilling (MDR Kultur)

Es geht um Liebe, Verrat und den Tod an der ehemaligen innerdeutschen Grenze. Sören Hornung hat es geschrieben, basierend auf einer wahren Geschichte hier aus der Region. Zusammen mit Regisseur Janek Liebetruth dafür in Stasi-Akten und Protokollen der ehemaligen Grenztruppen recherchiert. Das verspricht Spannung, für das Publikum und den Autor

Wolfgang Schilling (Deutschlandfunk Kultur)

Mitwirkende

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